Über die Wichtigkeit
der privaten Pflegevorsorge
Ohne eine private Pflegevorsorge kann es künftig zu massiven finanziellen Deckungslücken führen, egal ob es sich nur um eine einfache oder qualitativ bessere Pflege handelt. Die soziale bzw. gesetzliche Pflegeabsicherung kann trotz der bereits angepassten und künftigen Gesetzgebungen (z.B. Pflegestärkungsgesetz) keinen hundertprozentigen Absicherungs-Standard leisten bzw. ermöglichen. Aufgrund der Zunahme der Pflegebedürftigen und Pflegekosten wird auch die Finanzierbarkeit vor einer großen Herausforderung stehen. Ohne eine private Pflegezusatzversicherung kann ein Pflegefall nicht nur für den Pflegebedürftigen selbst ein besonderes Problem entstehen, sondern auch für die ganze Familie. Die finanziellen sowie auch die physisch- und psychischen Belastungen stellen ein hohes Gesamtrisiko dar. Die private Pflegevorsorge gehört somit zu den existenziellen Versicherungen. Zudem wird die private Pflegevorsorge wohl künftig die einzige Privatversicherung sein, die am längsten bestehen kann (Bsp. von der Geburt bis zum Tod). Das kann z.B. der Fall sein, wenn zu Geburt ein Kind versichert und anschließend krank wird. Wenn das versicherte Kind keine neue Versicherung aufgrund der Erkrankung mehr erhalten kann, so wird man an dem bestehenden Vertrag ein Leben lang fest halten. Umso früher eine Vorsorge erfolgt, umso günstiger, sowie sicherer ist das für den Versicherten und für die gesamte Familie. Die Wichtigkeit der privaten Pflegevorsorge wird enorm zunehmen. Wer es früh erkennt, kann Sicherheit schaffen.
Vergangenheit und Zukunft bei Pflegebedürftigkeit
In den 90‘ Jahren spielte die private Pflegevorsorge eine sehr untergeordnete Rolle, da vieles noch bezahlbar war. Betroffene Rentner konnten aus ihrer Rente den Eigenanteil an den Pflegeplatzkosten in der Regel selbst bestreiten. Die Erwerbsbiographien waren zudem noch sehr gut. Nach eigenen Recherchen von fairtest.de lag die Entwicklung der stationären Kosten innerhalb von 10 Jahresperioden (1990 bis 2015) durchschnittlich bei 3,1 Prozent. Das bedeutet, dass alle 20 bis 25 Jahre die stationären Pflegekosten sich verdoppelt haben, aber nicht die Renten und Einkünfte, woraus sich finanziellen und Unterhaltsrisiken besonders bildeten. Künftig werden das Generationsproblem und die Erwerbsbiographien zu weiteren Finanzierungsproblemen in der Sozialversicherung führen. Es werden weniger Beitragszahler, sowie weniger Personal für die Pflege bei einem gleichzeitig steigenden Bedarf geben. Deutschland ist in der Pflege angewiesen auf Zuwanderer, mehr Ausbildung und höheren Entlohnungen für diese Berufe (sonst macht es keiner). Die Folge wird auch eine Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge sein. Durch Mehrleistungen aufgrund des Pflegestärkungsgesetzt wurden und werden auch wesentlich mehr Personen pflegebedürftig und in einen höheren Pflegegrad eingestuft. Auch das belastet die Kassen. Je nach wirtschaftlicher Situation Deutschlands, werden u. a. durch die Umlage vielleicht die Kassen temporär auch mal gut gefüllt sein. Aber die Zeiten werden sich ändern. Die Folge werden nicht nur Erhöhungen der Sozialversicherungsleistungen sein, sondern auch Leistungsstreichungen. Es wird irgendwann zu einer Umkehr der Leistungsversprechen kommen. Ein gutes bzw. eher negatives Beispiel liefert die gesetzliche Rentenversicherung. Im Jahr 2001 wurde der Anspruch auf Berufsunfähigkeitsleistungen gestrichen und durch eine Erwerbsminderungsrente ersetzt. Heute spricht oft die Politik, was sie alles doch für Verbesserungen erreicht haben (Erhöhung der EU-Rente), vergessen aber zu benennen, das es trotzdem eine Schlechterstellung gegenüber 2001 immer bleiben wird. Eine private Vorsorge wird somit zunehmend dringlicher und notwendiger, zur existenziellen oder Vermögens-Sicherung. Je nach Situation gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Umso früher eine Vorsorge beginnt, umso günstiger und sicherer ist es für den Versicherten und seinen Angehörigen.